Die Katze – von Kopf bis Pfote

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Die Anatomie von Katzen.

Menschen und Katzen haben grundsätzlich die gleichen Organe – so wie die meisten Säugetiere. Aber natürlich gibt es Unterschiede. Wenn Sie ein bisschen über die Anatomie Ihrer Katze wissen, können Sie besser für sie sorgen und erkennen, wenn ein Organ besonderes Augenmerk benötigt.

Die Haut

Die Haut ist das größte Organ aller Säugetiere und schützt den Körper vor Verletzungen, Infektionen sowie Wärme- und Flüssigkeitsverlust. Das Gewebe besteht aus mehreren Schichten, die unterschiedliche Funktionen haben. Übrigens ist die Haut der Katze viel lockerer mit den unteren Strukturen verbunden – u.a. deshalb sind Katzen auch viel beweglicher als wir Menschen.

Das Fell auf der Katzenhaut hält die Katze warm. Und nicht nur das: Katzen können ihr Fell sträuben, damit sie größer aussehen, wenn sie bedroht werden. Die Haut unter dem Fell produziert diverse Drüsensekrete, die ebenfalls der sozialen Kommunikation dienen.

Die Augen

Vom Grundaufbau her entspricht das Katzenauge dem des Menschen. Aber jeder Katzenliebhaber weiß, dass Katzenaugen noch ganz besondere Talente haben, auf die die Katze z. B. beim Jagen ihrer Beute angewiesen ist. Katzen haben große Augen, die vorne im Schädel positioniert sind. Damit können sie zum Beispiel sehr gut Entfernungen einschätzen. Hinter dem Auge liegt eine reflektierende Pigmentschicht, mit der Katzen auch geringe Lichtmengen einfangen können, was sie zu genialen Jägern in der Dämmerung macht. Im Übrigen ist es dieser Schicht zu verdanken, dass Katzenaugen so geheimnisvoll funkeln, wenn sie angestrahlt werden.

Katzenaugen werden von drei Augenlidern geschützt und mit Tränenflüssigkeit versorgt. Ein Augenlid ist oben und eines unten. Das dritte liegt als dünne Membran im Augenwinkel und wird auch „Nickhaut“ genannt. Die Nickhaut ist normalerweise nicht sichtbar. Sollten Sie die Nickhaut Ihrer Katze über einen längeren Zeitraum sehen können, wenden Sie sich bitte an Ihren Tierarzt, um ein etwaiges Gesundheitsproblem ausschließen zu können.

Die Zähne

Katzen haben ein typisches Raubtiergebiss, mit dem sie ihre Beute packen und festhalten. Besonders eindrucksvoll zeigt sich das an den dolchartigen, leicht nach hinten gerichteten Fangzähnen. Anders als Wiederkäuer und Pferde, die ihre Nahrung zermahlen, reißen sich Katzen eher größere Futterbrocken ab und verschlucken sie. Das Milchzahngebiss einer Katze besteht aus 26 Zähnen, und das bleibende Gebiss in der Regel aus 30 Zähnen, denn es kommen noch Backenzähne hinzu.

Katzen benötigen ihre Zähne übrigens nicht nur zum Fressen, sondern auch zur Körperpflege. Sie können damit Flöhe und andere Parasiten aus dem Fell entfernen und es so sauber halten.

Die Ohren

Die Ohren von Katzen sind hoch entwickelt und können viel höhere Frequenzen wahrnehmen als die Ohren von Menschen. Zum Beispiel kann eine Katze Geräusche hören, die Mäuse von sich geben! Dank der beweglichen Ohrmuscheln können Katzen Geräuschquellen auch besser dreidimensional orten als wir Menschen. Katzen können ihre Ohrmuscheln sogar unabhängig voneinander bewegen. Das bedeutet, dass sie Geräusche aus den verschiedensten Richtungen auffangen, ohne den Kopf bewegen zu müssen. Die Ohrmuscheln sind außerdem wichtige Signalgeber für die optische Kommunikation. Bei Gefahr werden die Ohren zum Beispiel angelegt.

Der Harnapparat

Der Harnapparat ist in erster Linie dazu da, den Wasserhaushalt des Körpers zu kontrollieren und Giftstoffe auszuscheiden. Das ist bei Katzen genauso wie bei Menschen. In den Nieren wird das Blut gefiltert, überschüssiges Wasser entfernt und Giftstoffe beseitigt. Die herausgefilterte Flüssigkeit fließt dann in die Blase und bleibt dort, bis die Katze uriniert. Wie jeder Katzenbesitzer weiß, können chemische Substanzen im Katzenurin auch zur Geruchsverständigung dienen.

Harnapparats-Erkrankungen können – je nachdem, wo sie auftreten – zu Symptomen von Seiten der Nieren, der ableitenden Harnwege oder von Nieren und Harnwegen führen.

Die Atmungsorgane

Die Atmungsorgane ermöglichen den Gasaustausch zwischen Blut und Luft. Die Luft wird von der Nase in die Lungen geführt und dabei erwärmt und gefiltert. Das gesamte System der für die Atmung zuständigen Organe bezeichnet man als Atemtrakt oder Atmungsapparat. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den luftleitenden Organen oder Atemwegen und den Lungen, die dem Gasaustausch dienen.

Atemprobleme können eine Vielzahl von Symptomen hervorrufen, die ursächlich spezifisch oder unspezifisch auf den Atemapparat zurückzuführen sind.

Der Geschlechtsapparat

Der Geschlechtsapparat dient der Fortpflanzung. Zu ihm gehören neben den äußerlichen Geschlechtsorganen und der Gebärmutter auch die Keimdrüsen (Hoden und Eierstock) als Bildungsstätten der männlichen bzw. weiblichen Keimzellen (Samenfäden bzw. Eizellen), die Ausführwege für die Keimprodukte (Ei- und Samenleiter) und die besonders den männlichen Tieren eigentümlichen akzessorischen Geschlechtsdrüsen.

Übrigens kann eine weibliche Katze mehrere Kätzchen bekommen, die von unterschiedlichen Vätern stammen!

Das Herz

Das Herz ist ein muskulöses Hohlorgan, das mit rhythmischen Kontraktionen das Blut durch den Körper pumpt und so die Durchblutung aller Organe sicherstellt. Dabei saugt es das Blut ventilgesteuert aus Blutgefäßen an und stößt es durch ein anderes Blutgefäß wieder aus. Das Blut transportiert nicht nur Sauerstoff; es ist auch wichtig, um die Körperwärme zu erhalten.

Ein Leben ohne Herz ist für „höhere“ Tiere und den Menschen nicht möglich. Deswegen gehört das Herz zu den ersten Organen, die während der Embryonalentwicklung angelegt werden.

Die Gelenke

Jeder Katzenbesitzer wünscht sich, dass sein Tier bis ins hohe Alter aktiv ist. Doch wie auch bei uns Menschen, spielen da manchmal die Gelenke nicht mit. Gut, dass man Gelenke bereits unterstützen kann, bevor Abnutzungserscheinungen bzw. einseitige oder zu starke Belastungen Probleme verursachen.

Für die Versorgung und den Aufbau von Bindegewebe und Bewegungsapparat sind besondere Nährstoffe notwendig. In der Wachstumsphase, bei hoher Belastung und bei älteren Tieren kommt es häufig zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen. Das kann zu einer mangelhaften Knorpelausbildung oder späteren Knorpelschäden in den Gelenken und anderen Knorpelstrukturen, wie etwa dem Ohrknorpel, führen. Mangelhaft ausgebildete Gelenkknorpel verursachen häufig mangelnde Bewegungsfreude, eingeschränkte Bewegungsfreiheit oder gar Schmerzen; Mängel der Ohrenknorpelstruktur können die Standfestigkeit der Ohren beeinträchtigen.

Zuletzt möchten wir Ihnen noch empfehlen, auf das Gewicht Ihrer Katze zu achten – denn jedes Gramm mehr auf den Rippen muss von den Gelenken getragen werden.

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